Segeln mit der BARK EUROPA in der Drake Passage

"Die Drake" ist das Seegebiet zwischen Kap Horn und der Antarktis. Die Drake Passage ist berühmt berüchtigt für schwere Stürme, hohe Wellen und extrem rauhe See. Selbst bei wunderschönstem Wetter sind die Wellenhöhen beachtlich. Und so einige unserer Mitreisenden hatten zu dem Zeitpunkt auch schon mit der Seekrankheit zu kämpfen.

Aber wer mit dem Schiff in die Antarktis reist, der muss da durch. Zum Glück gibt es heutzutage ja immer die aktuellen Daten zum Wetter. Und wenn irgendwie möglich wird der Kapitän immer versuchen das übelste Wetter zu umgehen. Dennoch - auch beim schönsten Wetter sind die Wellen in der Drake Passage immer noch relativ hoch.



Mit einem Segelschiff ist das aber nicht so schlimm. Im Gegensatz zum Motorschiff geht beim Segeln deutlich ruhiger zu. Das Segelschiff "reitet" gewissermaßen die Wellen ab und stößt nicht in die Wellen hinein. Einzig an die konstante Schräglage beim Segeln muss man sich gewöhnen. Vor allem beim Essen fassen unter Deck braucht es dafür etwas Übung. Oben an Deck ist es leichter, da man die Wellen von dort aus ja kommen sieht.

Sobald wir auf See waren wurden wir alle in Wachen aufgeteilt. Insgesamt gab es 3 Wachen, die sich alle 4 Stunden abgewechselt haben. Jede Wache bestand aus Crewmitgliedern und den Gästen (Trainee). Während so ner Wache steht einer am Steuer, 1-2 Leute halten Ausschau nach anderen Schiffen und der Rest hilft beim Segelsetzen und Nachjustieren der Segel. Ist gerade nichts zu tun, dann tut man eigentlich wozu man gerade Lust hat. Nur Schlafen gehen darf man nicht, ist klar.

Dabei geht es natürlich nicht so streng "wie beim Militär" zu. Und normalerweise ist so eine Wachgruppe auch so groß, das man eigentlich nur ein paar mal tatsächlich gefordert ist. Naja, unsere Wachgruppe - Die BLAUEN - wir hatten leider das Pech, dass wir gleich von Anfang an eine relativ hohe Ausfallquote hatte - Seekrankheit, andere Krankheiten aber auch Desinteresse. Eigentlich waren wir bei den Überfahrten immer nur halb so viele wie die anderen Gruppen. Trotzdem hat sich die Anstrengng immer noch in Grenze gehalten. War also kein Problem.

Die meiste Arbeit, vor allem den richtig anstrengenden Part haben eh meist die Crew gemacht. Und wir haben versucht so gut wie möglich zu helfen. Mir hat es auf jeden Fall meistens sogar sehr viel Spass gemacht mitzuhelfen und mit der Zeit lernt man immer mehr, was wann und wie zu tun ist. Einzig mit dem Steuern hab ich mich etwas schwer getan - bis mir das die Kollegen noch mal gaaaaanz genau erklärt haben, dann ging es so.

Rückblickend würde ich auf jeden Fall sagen, dass gerade das Mithelfen eines der ganz besondere Extras bei der Reise mit der BARK EUROPA ist. Und das Gemeinschaftgefühl ist wirklich toll.

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